Diese geschmacklich sehr aromatische Tafelsorte (Genussreife: November bis Februar) war um 1900 im nördlichen und östlichen Westfalen noch recht verbreitet.
Die genaue Herkunft der Sorte ist unbekannt. Erwähnung findet sie in einem Bericht der "Deutschen Obstbauzeitung" über eine regionale Obstausstellung in der
Landwirtschaftskammer Herford im Jahr 1910. Darin heißt es, die Sorte verdiene, unter den Lokalsorten "an erster Stelle genannt zu werden", die "in Westfalen
überall sehr verbreitet" sei und für die beste Preise gezahlt würden (DOZ 1910, S. 386). Mit dem in Teilen Norddeutschlands und Hollands verbreiteten Princess
Noble (= Alantapfel) ist diese westfälische Sorte im übrigen nicht identisch. Ihre Frucht ist hochgebaut und etwas (bräunlich) rot marmoriert oder schwach streifig
(kann bei entsprechender Witterung auch gänzlich bräunlichrot ausfärben). Sie ist geschmacklich dem Prinzenapfel etwas ähnlich. Der Baum wächst schlanktriebig,
nur mittelstark, weshalb er für ein zügiges Jugendwachstum einen regelmäßigen Schnitt benötigt ist reichtragend und robust gegen Schorf und Obstbaumkrebs.
Bei mangelnder Schnittpflege neigt der Princess Noble im Alter zu Kleinfrüchtigkeit. Heute findet man die einst beliebte Sorte nur noch selten.
Quelle: Stiftung Ravensberg - Alte Obstsorten - neu entdeckt für Westfalen und Lippe