Sortenliste

Bunte Julibirne

Bunte Julibirne vom 12.05.2024

Synonyme:
Bunte Julius Birne [IH.792], Juli Schönheit [Lauche.861], Colorée de Juillet [Leroy.371]

Exemplare auf der Wiese

Baum 2016_65

Geschichte:
Die Sorte wurde von dem Baumschulenbesitzer Boisbunnel in Rouen, Frankreich, gezogen und 1857 in den Handel gebracht. Er nannte sie Colorée de Juillet, während Lauche, der sie zuerst deutsch beschrieben hat, sie Julischönheit nannte, welcher Name sich aber nicht eingebürgert hat. Doch Oberdieck beschrieb sie bereits ebenfalls als Bunte Julibirne. Sie ist heute ziemlich bekannt und verbreitet.

Beschreibung:
Frucht mittelgroß, etwa 63 Millimeter hoch und 62 Millimeter breit, stumpf-kugelförmig, Bauch dem Kelch genähert, stielwärts schwach eingezogen und am Stiel abgestumpft. Kelch groß, weit offen, Blättchen klein, zurückgeschlagen, Einsenkung weit, flach, von Falten umgeben, die oft einen rötlichen Anflug haben. Stiel kurz, dick, mit stark hervortretenden Auswüchsen, Sortenmerkmal, in flacher Vertiefung oder fast obenauf sitzend. Schale fein, glatt, erst grünlich-gelb, später lebhaft gelb, sonnenseits meist streifig gerötet, welche Streifen jahrgangsweise undeutlich werden und in rote Flecke zusammenlaufen, die aber selten so lebhaft sind wie auf dem Bild. Kleine Rostfiguren finden sich auf den meisten Früchten, besonders um den Stiel. Fleisch weißlich, halbschmelzend, saftreich, schwach gewürzt, süßweinig. Kernhaus schwach hohlachsig. Fächer geräumig, lang zugespitzte Samen enthaltend. Das Kernhaus ist durch dicke Körnchen deutlich abgegrenzt.

Befruchtungsverhältnisse:
Guter Pollenbildner. Die Blüte erscheint mittelfrüh und dauert lang.

Reifezeit:
Ende Juli bis Anfang August. Als erste größere Frühbirne besitzt sie bedeutenden Handelswert, auch ihr Geschmack ist recht gut, falls sie nicht zu spät gepflückt wird. Sie ist sturmfest, wenn der Baum in nicht zu leichtem Boden steht. Für den Eigenbedarf ebenso wertvoll wie für den Markt.

Eigenschaften des Baumes:
Dieser wächst mittelstark und bildet eine hochgehende, wenig verzweigte Krone. Die Tragbarkeit beginnt sehr früh, meist schon in der Baumschule. Ist für alle Formen geeignet, vom Hochstamm bis zur kleinsten Zwergform, gedeiht auf Quitte, ist darauf aber nur kurzlebig; für alle größeren Formen wähle man den Wildling als Unterlage. Geht als Spalier noch an nördlichen Wänden, wächst am besten auf Lehmboden mit genügender Feuchtigkeit. Man soll ihr einen warmen und geschützten Standort zuweisen. Schnitt der Leitäste und des Fruchtholzes kurz.

Schlechte Eigenschaften:
sind nicht bekannt.

Quellenangaben:
Gartenzeitschrift: Nach der Arbeit, erschienen in den Jahren 1935-1956


Fotos und Abbildungen

Mit freundlicher Genehmigung des: BUND-Lemgo


Eduard Lucas, G. C. Oberdieck: Pomologische Monatshefte

Müller-Diemitz, Bissmann-Gotha u.a.: Deutschlands Obstsorten, Stuttgart 1905 - 1930

Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau

Ohne Autor: Farbtafeln aus der Beilage der Illustrierten Wochenzeitung Nach der Arbeit

Schaal, Gustav: Äpfel, Birnen, Stein-Beeren- und Schalenobst, Eckstein u. Stähle, Stuttgart

Deutsche Obstsorten

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