Sortenliste

Danziger Kantapfel

Danziger Kantapfel vom 06.04.2018

Synonyme:
Bentleber Rosenapfel, Braunroter Himbeerapfel, Danziger Kant, Florentinerapfel, Kantapfel, Großer Roter Herbstfaros, Roter Liebesapfel

Exemplare auf der Wiese

Baum 2016_24

Geschichte:
Über den Ursprung dieses alten, weitverbreitesten Apfels ist Genaues nicht mehr bekannt. Er dürfte aus Holland stammen, da er zuerst von dem Holländer H. Knoop 1760 beschrieben wurde. Er trägt noch eine Anzahl deutscher Namen und wurde von Dies unter sieben verschiedenen Namen beschrieben.

Beschreibung:
Frucht mittelgroß, 70 – 75 mm breit und 65 – 70 mm hoch. Der Baum sitzt in der Mitte und flacht sich nach Kelch und Stiel gleichmäßig ab. Kelch meist geschlossen, Blättchen langgespitzt, grün, wollig, Einsenkung ziemlich flach mit vielen Falten und kalvillartigen Rippen, die über die ganze Frucht verlaufen. Daneben findet sich eine scharfe Naht, die auf einer Fruchthälfte vom Kelch bis zum Stiel verläuft. Stiel stark und kräftig, sehr verschieden lang, grün oder braun, sitzt in enger, doch tiefer, strahlig berosteter Höhle. Schale fein, glatt, fettig sich anfühlend, Grundfarbe grünlichgelb, auf der Sonnenseite, oft auf der ganzen Frucht karmoisinrot verwaschen, gefleckt und geflammt, auch gestreift. Fleisch weißlichgelb, unter der Schale oft gerötet, grünlich geadert, saftig und fein, rosenartig gewürzt, süßweinig und äußert erfrischend. Kernhaus hohlachsig, Fächer geöffnet, groß, aufgerissen, gut ausgebildete, dunkelbraune Samen enthaltend.

Befruchtungsverhältnisse:
Guter Pollenbildner.

Reifezeit:
Am besten Anfang Oktober zu ernten; die Frucht ist schon vom Baume genießbar und hält sich bis Jänner. Tafel- und Wirtschaftsfrucht ersten Ranges, leicht verkäuflich.

Eigenschaften des Baumes:
Dieser wächst in der Jugend zwar kräftig, aber nicht so stark, gibt immerhin noch schöne Bäume in der Baumschule. Später nimmt die Krone bald eine breite, dabei hochstrebende Form an, erreicht einen mächtigen Durchmesser mit sparrigen Vergabelungen mit kurzem Fruchtholze. Die Tragbarkeit tritt früh ein, ist reich und regelmäßig. Stellt an Boden und Lage keine hohen Ansprüche und ist ein ausgesprochener Gebirgsobst-baum. Seine besten Formen sind er Hoch- und Halbstamm, weil er auf diesen ebenso schöne Früchte bringt wie auf Kleinformen. Schnitt der Leitäste und des Fruchtholzes kurz.

Gute Eigenschaften:
Da er sich in rauen Gebirgslagen auch noch bewährt, ist er dort besonders empfehlenswert.

Schlechte Eigenschaften:
Der Danziger Kantapfel gibt viele Früchte von geringer Güte, sie sind beim Versand empfindlich gegen Druckflecken.

Quellenangaben:
Gartenzeitschrift: Nach der Arbeit, erschienen in den Jahren 1935-1956


Fotos und Abbildungen

Mit freundlicher Genehmigung des: BUND-Lemgo


Goethe, Degenkolb, Mertens: Äpfel und Birnen - Die wichtigsten deutschen Kernobstsorten, Berlin 1894

Langethal: Deutsches Obstcabinet

Lauche: Deutsche Pomologie - Äpfel u. Birnen, Berlin 1882-1883

Müller-Diemitz, Bissmann-Gotha u.a.: Deutschlands Obstsorten, Stuttgart 1905 - 1930

Ohne Autor: Farbtafeln aus der Beilage der Illustrierten Wochenzeitung Nach der Arbeit

Ohne Autor: Unsere besten Deutschen Obstsorten, Bechtholdverlag, Wiesbaden ca. 1930

Schaal, Gustav: Äpfel, Birnen, Stein-Beeren- und Schalenobst, Eckstein u. Stähle, Stuttgart

Zschockke: Schweizerisches Obstbilderwerk(SOW)

Stoll: Österreich-Ungarische Pomologie

Lucas: Pomologische Tafeln

Deutsche Obstsorten

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